Sanktionen und Sabotage
Ob mit oder ohne Klimaschutz: Die Öl- und Gasindustrie hat mittelfristig ein Nachfrageproblem
Von Monin

Die Stimmung am Pavillon der größten Gasexporteure auf der 29. Weltklimakonferenz in Baku im November letzten Jahres ist eigenartig unbekümmert. Auf der Bühne hat ein Vertreter der National Iranian Oil Company gerade erklärt, weshalb mehr fossiles Gas dringend notwendig für die Bekämpfung des Hungers auf der Welt sei. So ganz scheint er sich das allerdings nicht einmal selbst zu glauben; schließlich macht die Herstellung von Dünger nicht einmal drei Prozent des globalen Gasverbrauchs aus. Einige Meter weiter, am saudischen Pavillon, erläutert ein Ingenieur, wie das Königreich in Zukunft grünen Treibstoff aus Kohlendioxid synthetisieren will. Auch er räumt auf Nachfrage schnell ein, dass dieses Verfahren physikalisch und wirtschaftlich so unsinnig ist, dass es wohl niemals wirklich durchgeführt werden wird. Wenn das Greenwashing sein soll, dann gibt sich das fossile Kapital in Baku erstaunlich wenig Mühe dabei. Warum auch?

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