Die Gewalt des Naturschutzes
Schon in den 1970er Jahren warnte der Panafrikanist Walter Rodney vor dem Naturschutz als imperialistischer Ausbeutung – er sollte recht behalten
Von Aby L. Sène
Der globale Kapitalismus hat die ökologische Krise und den daraus resultierenden weltweiten Verlust biologischer Vielfalt sowohl verursacht als auch beschleunigt. Der zwischenstaatliche Weltbiodiversitätsrat berichtet, dass die bedeutendsten Ursachen für den Verlust der biologischen Vielfalt die Landnutzung und der Klimawandel sind. Insbesondere in Afrika werden Naturräume für die kommerzielle Landwirtschaft umgewandelt, um Rohstoffe (z.B. Biokraftstoffe und Getreide) für den Export in den Globalen Norden zu produzieren. Gleichzeitig beherbergt Afrika immer noch ein Viertel der weltweiten biologischen Vielfalt und die größte Anzahl an Landtieren, was dem Kontinent eine wichtige Rolle für den Naturschutz verleiht.
Doch für die Afrikaner*innen steht mehr auf dem Spiel als nur die Rettung der Natur. Zur unbequemen Wahrheit der imperialistischen Expansion gehört, dass es die Nachfrage nach billigen Rohstoffen im Globalen Norden ist, die den Verlust der Biodiversität in Afrika vorantreibt. Für seine angebliche Rettung der afrikanischen Wildtiere, Wälder und Weideländer setzt der transnationale Naturschutz einen Apparat ein, der die Souveränität indigener Gemeinschaften mit Füßen tritt und die Ausbeutung vorantreibt.
Der Mythos der Wohltätigkeit
Im August 2022 empfing der Präsident von Ruanda, Paul Kagame, Prinz Harry, den Herzog von Sussex, der das Land als Vorsitzender von African Parks besuchte. Die Naturschutz-NGO privatisiert und militarisiert derzeit über 20 Millionen Hektar Land in Afrika, von denen die Staaten indigene Gemeinschaften vertrieben haben, um die biologische Vielfalt zu »schützen«. Der Einsatz britischer Soldat*innen gegen den Wildtierhandel seit 2015 ist ein Vorzeigemodell der britischen Armee. Laut dem ehemaligen britischen Umweltminister Michael Gove würden solche Einsätze das Gefühl vermitteln, Großbritannien sei immer noch eine Weltmacht.
Der öffentliche Diskurs über den Schutz von Wildtieren in den imperialistischen Zentren hat großen Einfluss auf die Land- und Ressourcenpolitik in Afrika. Ein Beispiel für die Gewalt des Naturschutzes in Afrika, das für öffentliche Aufmerksamkeit gesorgt hatte, war die Vertreibung von 70.000 Massai-Hirt*innen aus Loliondo und dem Ngorongoro-Schutzgebiet letztes Jahr in Tansania. Überall auf dem Kontinent sind Hirt*innen, Fischer*innen und Jäger*innen besonders von staatlicher Gewalt und sozialem Tod im Namen des Naturschutzes betroffen.
Der Tourismus erweist sich als einer der neuen Expansionsbereiche der imperialistischen Wirtschaft.
Walter Rodney
1972, lange bevor sich die politische Ökologie mit diesem Thema befasste, machte der Panafrikanist und marxistische Denker aus Guyana, Walter Rodney, auf die Naturschutzprogramme als eine neue Form der imperialistischen Ausbeutung und Herrschaft innerhalb der globalen kapitalistischen Ökonomie aufmerksam. In seinem Essay »Problems of the Third World« schrieb er: »Der internationale Imperialismus drohte, Kenia, Uganda und Tansania in ›Tierschutz-Republiken‹ zu verwandeln. Es wurden alle Anstrengungen unternommen, um Touristen anzulocken, die sich Tiere ansehen wollten, die einen höheren Stellenwert als die Menschen hatten (…) Der Tourismus erweist sich als einer der neuen Expansionsbereiche der imperialistischen Wirtschaft. Er ist ein neues Mittel, um die Abhängigkeit und Unterwerfung der Ökonomien der Dritten Welt zu bestätigen.«
Rodney hatte recht. Die »Tierschutz-Republiken«, auf die er sich bezog, sind nicht von den Anwohner*innen verwaltete Schutzgebiete, zu denen Nationalparks, Wildreservate und die unzähligen anderen Orte und Räume gehören, aus denen die Staaten ihre ursprünglichen Bewohner*innen vertrieben haben.
Auf den Globalen Süden entfallen zwei Drittel der weltweiten Schutzgebiete. Afrikanische Länder wie die Republik Kongo, Namibia, Tansania, Sambia und Guinea haben jeweils zwischen 35 und 42 Prozent ihres Staatsgebiets ausschließlich für den Schutz von Wildtieren und der Biodiversität reserviert. Sie bieten der Mittel- und Oberschicht des Globalen Nordens die Möglichkeit, es sich in der afrikanischen Wildnis gut gehen zu lassen.
Trophäenjäger*innen geben enorme Summen aus, um in diesen Gebieten auf Wildtierjagd zu gehen, während Afrikaner*innen verfolgt und kriminalisiert werden, weil sie jagen, um ihre Familien zu ernähren. Die dramatischste Zunahme von Schutzgebieten in Afrika zwischen 1985 und 1995 fiel mit dem Aufkommen neoliberaler Wirtschaftspolitik auf dem Kontinent zusammen. Unter dem Zwang der Sparpolitik von Weltbank und Internationalem Währungsfonds wurden Schutzgebiete zu einem Mittel, um die wirtschaftliche Entwicklung durch den Erhalt von Wildtieren und Tourismus voranzutreiben, dessen Einnahmen einen erheblichen Beitrag zur Wirtschaft leisten sollten.
Alleine aus der Hälfte der derzeitigen Schutzgebiete sind bisher schätzungsweise 136 Millionen Menschen vertrieben worden.
Die verheerenden Auswirkungen von Schutzgebieten auf lokale Gemeinschaften sind gut dokumentiert, einschließlich der massiven Vertreibungen von ihrem Land. Alleine aus der Hälfte der derzeitigen Schutzgebiete sind bisher schätzungsweise 136 Millionen Menschen vertrieben worden. Die Ausdehnung schreitet weiter voran; es gibt Pläne, die Schutzgebiete weltweit zu verdoppeln: Bis 2030 sollen 30 Prozent der Landfläche unter Schutz gestellt werden, um den weltweiten Verlust der biologischen Vielfalt zu bremsen. Die viel gepriesene 30×30-Kampagne wurde von Naturschutzorganisationen ins Leben gerufen, von Geldgeber*innen aus der Wirtschaft vorangetrieben und vom UN-Umweltprogramm unterstützt. Der bereits anlaufende Plan zielt darauf ab, indigenes Land in einem alarmierenden Tempo zu absorbieren und in die globalen kapitalistischen Strukturen zu integrieren. In einem Jahrzehnt soll das erreicht werden, wofür die siedlerkolonialistischen USA 150 Jahre gebraucht haben: die Gründung des Yellowstone-Nationalparks durch die Enteignung des Landes der Crow, Shoshone und Bannock.
Enteignung für die ursprünglichen Akkumulation
Die Tourismus-Entwicklung ist ein wichtiger Verbündeter und treibende Kraft der Naturschutzbewegung. Darin werden Wildtiertourismus und Trophäenjagd als wichtige Mittel angesehen, um Gelder zur Unterstützung von Naturschutzbemühungen zu beschaffen, während gleichzeitig die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinden gefördert wird. Naturschutz- und Entwicklungsprogramme beruhen auf sogenannten gemeinschaftsbasierten Konzepten zur Bewirtschaftung natürlicher Ressourcen (community-based natural resource management approaches, CBNRM), die auch als Naturschutzgebiete bekannt sind. Sie öffnen kommunales Land für externe Tourismus- und Trophäenjagdbetreiber, häufig im Rahmen von öffentlich-privaten Partnerschaften (Public-Private-Partnership, PPP).
Meine Forschungen zeigen neben vielen anderen Studien, dass CBNRM ohne gesicherten kommunalen Landbesitz in Afrika die Macht der Gemeinden schwächt, die Bedingungen für PPP auszuhandeln, was privaten Reiseveranstalter*innen größere Vorteile verschafft. Dies untergräbt die Ressourcennutzungspraktiken und unternehmerischen Aktivitäten der Menschen vor Ort und verschärft die strukturellen Ungleichheiten bei der Verteilung der Gewinne aus Tourismus und Jagd.
Namibia zum Beispiel wird oft als Vorzeigebeispiel für Schutzgebietsprogramme zur Stärkung der kommunalen Ressourcenrechte angepriesen. Die Arbeit der Umweltanthropologin Sian Sullivan enthüllt jedoch, dass die Schutzgebiete in Namibia auf rassistisch geprägten Landverteilungssystemen und Naturschutzgesetzen beruhen, die von den indigenen Gemeinschaften verlangen, die Kontrolle über Land und Ressourcen weiter abzutreten. Während einige der 86 Schutzgebiete von bedeutenden Einnahmen aus dem Tourismus und der Trophäenjagd profitieren können, hat die Mehrheit nur sehr wenig davon. Darüber hinaus ist das Land unter den Schutzgebieten nun so aufgeteilt, dass die gemeinschaftliche Beweidung in Gebieten, die für Wildtiere, Freizeitjagd und Tourismus gesperrt sind, eingeschränkt wird. Das hat verheerende Folgen für den Viehbestand und die Lebensgrundlagen der Gemeinschaften. Das Oakland Institute berichtete über ähnliche Ergebnisse bei touristisch genutzten Naturschutzgebieten in Kenia.
Eine weitere kritische, aber übersehene Funktion von Schutzgebieten ist ihre Rolle in globalen Rohstoffprojekten, die es Konzernen ermöglicht, Ressourcen aus Naturschutzgebieten zu gewinnen. Dass Konzessionen für Bergbau, Forstwirtschaft, Ölförderung und Wasserressourcen in alarmierendem Ausmaß in Schutzgebieten erteilt werden, ist gut dokumentiert. Das Projekt Mapping for Rights der Rainforest Foundation kartiert beispielsweise Konzessionen für die Rohstoffgewinnung in geschützten Gebieten des Kongobeckens. Survival International berichtete auch über Konzessionen für den Diamantenabbau im Central Kalahari Game Reserve in Botswana. In Senegal erteilte die Regierung 2016 der Petowal Mining Company eine Bergbaukonzession im südöstlichen Teil des Niokolo-Koba-Nationalparks.
Der Rohstoffabbau ist nicht immer offensichtlich, da Schutzgebiete inzwischen in den globalen Kohlenstoffmarkt eingetreten sind. Das ermöglicht es Risikokapitalgeber*innen, die mit Naturschutz-NGOs zusammenarbeiten, ihre Finanzportfolios zu diversifizieren. Der kritische Geograf Adeniyi Asiyanbi warnt davor, dass Schutzgebiete »zunehmend zur Legitimation der allgegenwärtigen Umweltzerstörung in anderen Regionen beitragen, indem sie weit verbreitete Initiativen zum ›Ausgleich‹ von Umweltverschmutzung, Abholzung usw. unterstützen«. Ein kürzlich erschienener Bericht des Online-Magazins Mongabay News deckte auf, dass »Naturschutz«-Konzessionen, die Millionen von Hektar in Schutzgebieten und indigenem Land umfassen, von portugiesischen Holzunternehmen im Kongobecken in Kohlenstoffkredite umgewandelt wurden.
Der Naturschutz bietet eine bequeme Ausrede, um widerstrebende Bevölkerungsgruppen zu unterdrücken und zu vertreiben.
Der Naturschutz ist auch zur neuen Arena des militärisch-industriellen Komplex geworden. Rosaleen Duffy’s Buch »Security and Conservation: The Politics of the Illegal Wildlife Trade« (Die Politik des illegalen Wildtierhandels) untersucht die alarmierende Konvergenz von Wildtierschutz und globaler Sicherheit, da viele Naturschützer*innen Wilderer mit terroristischen Gruppen in Verbindung bringen. Mehrere Studien haben jedoch gezeigt, dass die Verbindungen zwischen Terrorismus und Wilderei aufgebauscht werden, um die Unterstützung westlicher Regierungen und Institutionen für den Naturschutz zu gewinnen. Der Naturschutz bietet eine bequeme Ausrede, um widerstrebende Bevölkerungsgruppen zu unterdrücken und zu vertreiben, um neue Märkte für das US-amerikanische und britische Militär sowie für private Sicherheits- und Militärtechnologieunternehmen zu erschließen, die sich dann ohne nennenswerte Aufsicht bereichern können.
Die Darstellung der Wilderei als globale Sicherheitsbedrohung hat die Naturschutzpolitik vor Ort völlig umgestaltet, indem sie der Politik der direkten Gewaltanwendung, der Militarisierung, der Strafverfolgung und der Strafjustiz Vorrang einräumt. Diese Politik eröffnet durch die Kommerzialisierung von Dienstleistungen zur Bekämpfung der Wilderei privaten Sicherheitsunternehmen neue Märkte. Mehr als 63 Prozent der weltweiten Mittel zur Bekämpfung des illegalen Wildtierhandels fließen mittlerweile nach Afrika. Von diesen Mitteln gehen 70 Prozent in die Stärkung von Strafverfolgung und Strafrechtssystem.
Der Schutz der Wildtiere und der biologischen Vielfalt unter nicht-indigener Führung ist, wie der Agrarsoziologe Max Ajl schreibt, zu einer »neuen Arena der Kommerzialisierung für das Kapital« geworden, konkret: Indigene Ländereien werden leergeräumt, um globale Märkte zu unterstützen.
Neuordnung der Mensch-Umwelt-Beziehungen
Im vergangenen Jahr wurden wir Zeug*innen der gewaltsamen Vertreibung der Massai und anderer Hirt*innengemeinschaften in Ngorongoro und Loliondo in Tansania. Unsere Wertschätzung sollte den Massai gelten; für ihren Mut, die Gleichgültigkeit des Naturschutzes zu entlarven. Sie haben den Serengeti und die Gebiete drum herum zu einem nicht geringen Teil geprägt. Sie wertzuschätzen bedeutet, sich mit ideologischen Kräften auseinanderzusetzen, die im Namen des Naturschutzes gegen indigene und lokale Gemeinschaften in Afrika und der ganzen Welt vorgehen.
Es ist kein Zufall, dass die indigenen Gebiete, die nun unter »Schutz« gestellt werden sollen, zu den artenreichsten gehören. Die indigenen Gemeinschaften haben diese Landschaften und die darin lebende Tierwelt, die die Welt heute so in ihren Bann zieht, seit jeher gehütet.
Zahllose Afrikaner*innen auf dem ganzen Kontinent und in der Diaspora wie die Massai in Ngorongoro, die Fulani-Hirt*innen in der Sahelzone, die somalischen Nomad*innenen, die Lébou-Fischer*innen von Ngor oder die Gullah Geechee in South Carolina in den USA wehren sich seit langem gegen die koloniale Herrschaft. Ihr Widerstand gegen die extraktive koloniale Ordnung hat die Natur und die Tierwelt geschützt. Dieser Widerstand macht sie aber auch anfällig für die Gewalt des Kapitals und seiner staatlichen Verbündeten, die versuchen, aus ihrem Land, ihrer Arbeit und ihrer Kultur Werte zu schöpfen.
Es gibt zahlreiche Belege, darunter auch geografische Daten, dass traditionelles ökologisches Wissen und indigene Systeme zur Bewirtschaftung von Ressourcen die ökologische Widerstandsfähigkeit und den Reichtum der biologischen Vielfalt reproduzieren. Die Rights and Resource Initiative schätzt, dass sich bis zu 80 Prozent der bestehenden Schutzgebiete und 36 Prozent der intakten Wälder mit Gebieten überschneiden, die von indigenen und afroamerikanischen Gemeinschaften bewohnt werden; und Afrika hat, wie Garnett und Kolleg*innen darlegen, den höchsten Anteil indigener Völker.
Aber der kolonialistische ideologische Apparat des Naturschutzes hat heimtückische Arbeit geleistet, die darauf abzielt, die Beziehungen zwischen Mensch und Natur so zu entkoppeln, dass wir uns heute keine Orte mehr vorstellen können, an denen koloniale sozio-ökologische Systeme nicht vorherrschend sind. Westliche Naturschutzmodelle sind in anti-indigenen Ideologien und Theorien verwurzelt. Diese Weltanschauungen sind von einer kolonialen Logik durchdrungen, die die Auslöschung indigener Lebensweisen fordert und gleichzeitig dominante Mensch-Natur-Beziehungen auferlegt. Viele Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen für die Rechte indigener Gemeinschaften wie Jessica Hernandez und Stephen Corry haben über »Wildnis« als kolonialen Mythos geschrieben. Dieser besagt, dass Landschaften unbewohnt und »unberührt« vom Menschen sind, was die Notwendigkeit rechtfertigt, diese vom Menschen getrennten Räume zu erhalten.
Ebenfalls im Naturschutz vertreten ist die 1968 von James Hardin entwickelte Theorie der Tragödie der Allmende. Doch auch dieser Ansatz ist diskreditiert worden: Basierend auf Elinor Ostroms Arbeit zur indigenen Almende zeigten zahlreiche Wissenschaftler*innen, dass Hardins Theorie die Allmende nicht vom privaten Eigentum unterscheidet, das endlose Akkumulation zur Gewinnmaximierung begünstigt.
In ihrem Leitfaden zur Entkolonialisierung der Sprache im Naturschutz zeigt Survival International, wie binäre Begriffe wie »Buschfleisch« und »Jagdfleisch«, »Wilderei« und »Jagd«, »Hirt*innen« und »Rancher*innen« oder Konzepte wie »Mensch gegen Natur« und »Koexistenz« den Naturschutzdiskurs durchdringen. Das legitimiert den kapitalistischen Naturkonsum und kriminalisiert gleichzeitig die Nutzung indigener Wissensweisen. Diese eurozentrischen Ideologien haben unsere Köpfe so sehr durchdrungen, dass wir jede ressourcenbasierte Tätigkeit als umweltzerstörend betrachten.
Indigene Souveränität ist Naturschutz
Wenn wir uns wirklich mit der Gewalt des Naturschutzes im Globalen Süden auseinandersetzen, müssen wir ihm die Aufmerksamkeit schenken, die seiner Bedeutung im globalen kapitalistischen System angemessen ist. Der Naturschutz ist in dieselbe globale rassistische Hegemonie eingebettet wie die Rohstoffindustrie. Diejenigen, die die unermesslichen Kosten für den angeblichen Schutz von Wäldern, Gewässern und Wildtieren für die ganze Welt zahlen, befinden sich überproportional im Globalen Süden, insbesondere in Afrika, Südamerika und der Karibik. Doch wie beim Klimawandel sind die grundlegenden Ursachen für den Verlust der Biodiversität politische und wirtschaftliche Strukturen, die überwiegend dem kapitalistischen Kern im Globalen Norden zugute kommen.
Schutzgebiete sollten an indigene Gemeinschaften zurückgegeben werden, damit diese die traditionellen Verwaltungssysteme für Gemeinschaftsland ausüben können, die sich als zentral für den weltweiten Naturschutz erwiesen haben. Der Kampf um den Schutz der Tier- und Pflanzenwelt, der Gewässer und des Landes ist ein Projekt der Entkolonialisierung, das von der Souveränität der indigenen Gemeinschaften abhängt.
Dieser Artikel ist zuerst und in voller Länge auf Englisch in der nigerianischen Zeitschrift »The Republic« erschienen (www.republic.com.ng).
Übersetzung: ak