Kindergeschichte

Die »Weltgeschichte aus Kindersicht« wirft 20 Schlaglichter auf historisches Alltagsleben. Die einzelnen Geschichten haben Vorleselänge und zeigen jeweils ein oder zwei Kinder und deren Lebensumstände in verschiedenen Epochen und Kulturen, beginnend mit einem »Mädchen ohne Namen« vor eineinhalb Millionen Jahren in Afrika, das zum ersten Mal Feuer erlebt, über Melg, deren Eltern vor 10.000 Jahren beginnen, Getreide anzubauen, bis hin zu Betty, die als Kind polnischer Immigrantinnen vor 100 Jahren in New York City das neu erfundene Radio erlebt. Die Autorin bemüht sich um eine Vielfalt von regionalen und sozialen Perspektiven. Dennoch handeln zwei Drittel der Geschichten in Europa oder Westasien. Geschichte wird in »Kidstory« nicht als das Handeln der Mächtigen oder als eine Folge von herausragenden politischen Ereignisse verstanden. Vielmehr stellt jede Erzählung dar, wie sich der Alltag durch jeweils neue Entwicklungen in Technik oder Kultur verändert. Die Autorin stellt durch Vor- oder Rückgriffe Bezüge zwischen den Epochen her. So lernen Leserinnen, welche Erfindungen das Leben erst später verändern werden. Ein Mönch im 8. Jahrhundert muss etwa noch ohne Brille auskommen. Immer wieder wird soziale Ungleichheit thematisiert. Zum Schluss laden »Fragen an Oma und Opa« zur eigenen Erforschung des 20. Jahrhunderts ein. Ein empfehlenswerter Einstieg in die Beschäftigung mit gesellschaftlichen Verhältnissen.

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