Hegel und Marx
Aufgeblättert: »Hegel in Marx« von Andreas Arndt
Von Sebastian Klauke
Der vorliegende Band versammelt anderenorts erschiene Artikel des Autors und bietet zudem zwei Neuveröffentlichungen. Die Erforschung und Diskussion des Verhältnisses zwischen Hegel und Marx und der Bedeutung Hegels für Marx, insbesondere in Fragen der Dialektik, sind schon seit jeher Gegenstand marxistischen Denkens. Arndt vertritt, plausibel argumentiert, die Position, dass Marx‘ seine Abgrenzungen zu Hegel übertreibt und die Unterschiede in ihrem Verständnis der Dialektik längst nicht so groß sind, wie landläufig angenommen. Alle Beiträge sind lesenswert und auch für Nicht-Philosophen nachvollziehbar formuliert. Es gibt nur wenige Wiederholungen. Besonders hervor stechen zwei Kapitel: In Lenin liest Hegel verdeutlicht der Autor die Bedeutung Lenins für die Herausbildung des Hegel-Marxismus im 20. Jahrhundert – erst durch ihn wurde Hegel für die Auseinandersetzung mit Marx‘ Werk überhaupt ernst genommen wurde. In Das Reich der Freiheit bei Marx bietet Arndt einen starken Beitrag zur Frage, was denn eigentlich Freiheit nach Marx konkret bedeutet – nämlich die unbedingte Wertschätzung des Individuums und dessen Bedürfnisse – und welche Relevanz diese Konzeption für unsere eigene Gegenwart inmitten kapitalistischer Verhältnisse hat und wie schwierig entsprechend deren Ermöglichung ist. Man wünschte, hieran werde politisch angeschlossen.
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