Geschichte des IfS
Aufgeblättert: »Faschist*innen des 21. Jahrhunderts« von der rechte rand
Von Maike Zimmermann
Seit 20 Jahren gibt es das Institut für Staatspolitik (IfS) um Götz Kubitschek – oftmals bezeichnet als »Thinktank der Neuen Rechten«. Doch trotz der zentralen Stellung, die viele dem IfS in der extremen Rechten beimessen, ist der Sammelband »Das IfS. Faschist*innen des 21. Jahrhunderts« des Magazins Der rechte rand die erste Publikation, die ausschließlich das Institut in den Fokus nimmt. Das Konzept ist interessant: Nach einem Vorwort von Andreas Speit gibt es mehrere aktuelle Texte zu den vom IfS ausgerichteten Akademien, dem Antaios-Verlag, den Gründern des Instituts sowie ein Interview mit der Kampagne »IfS dichtmachen!«. Danach erfolgt ein Sprung ins Jahr 1999, und wir begeben uns auf eine Reise durch 20 Jahre Der rechte rand. Der Reiz liegt genau in dieser Reise. Im Wissen, wie sich das IfS entwickelt hat und welche Bedeutung es innerhalb der extremen Rechten besitzt, erweisen sich die Texte über Einschätzungen, Brüche und Verwerfungen zum Teil als erstaunlich weitsichtig. Es ist allerdings eher ein Buch für diejenigen, die das IfS bereits kennen, viele Begriffe – wie »Metapolitk« oder »Kulturkampf« – werden als bekannt vorausgesetzt. Das IfS erntete mit dem Aufstieg der AfD die Früchte, die es 15 Jahre lang säte. Es war eine Arbeit im Verborgenen, die nur wenige Menschen mit kritischem Interesse verfolgten – wie die Autor*innen von Der rechte rand.
der rechte rand. Das antifaschistische Magazin (Hg.): Das IfS. Faschist*innen des 21. Jahrhunderts. Einblicke in 20 Jahre »Institut für Staatspolitik«. VSA-Verlag, Hamburg 2020. 144 Seiten, 12,80 EUR.