Wie wird aus Masse Klasse?
Weder Lohnabhängigkeit noch Streikbereitschaft allein sind dafür ausreichend, sagt der Politikwissenschaftler Alexander Gallas
Interview: Merle Groneweg
Wenn Beschäftigte bei Volkswagen oder bei Thyssen Krupp in den Ausstand gehen, ist selbst in Mainstreammedien von der sich (neu) formierenden »Arbeiter*innenklasse« die Rede. Bei Streiks von Uni- oder Bahnbeschäftigten oder von Assistenzärzt*innen ist das selten der Fall. Dabei spielen Arbeitskämpfe im nicht-industriellen Sektor eine wichtige Rolle für den voraussetzungsvollen Prozess der Klassenbildung, sagt der Politikwissenschaftler Alexander Gallas. Für seinen Doppelband »Exiting the Factory: Strikes and Class Formation beyond the Industrial Sector« hat er Streiks in der ganzen Welt kartiert und Fallstudien aus Deutschland, Großbritannien und Spanien angefertigt.
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