Vorbereitung auf den Bürgerkrieg: Prepper-Bullen
50.000 Schuss Munition wurden bei der Prepper-Gruppe »Nordkreuz« gefunden, einem Zusammenschluss, der mit »Südkreuz« und »Westkreuz« Teil des größeren »Hannibal«-Netzwerks gewesen sein soll. Nordkreuz existierte seit 2015/2016, seit 2016 wurde die Gruppe vom Verfassungsschutz beobachtet, unter dessen Augen sie Waffen, Munition, Lebensmitteln und Stromaggregate sammelte und auch Hunderte Leichensäcke sowie Löschkalk bestellte.
Mehrere tausend Schuss der gesammelten Munition stammten aus Polizeibeständen verschiedener Bundesländer. Wie sie in die Hände von Nordkreuz gelangten, ist bis heute ungeklärt, allerdings sind auch Polizisten Mitglied von Nordkreuz (gewesen). Prepper, so nennt man Menschen, die für einen Zusammenbruch der staatlichen Ordnung vorsorgen und sich – wie im Fall von Nordkreuz – mitunter auch für einen Bürgerkrieg bewaffnen. Seitdem eine Recherche der taz vor etwa zwei Jahren das »Hannibal«-Netzwerk aufdeckte, mehren sich Meldungen über verschwundene Munition und Waffen.
»Hannibal« umfasste (oder umfasst, denn offenbar haben sich Teile des Verbundes reorganisiert) nicht nur Polizist*innen, sondern auch SEK-Angehörige, Richter, Verfassungsschutzmitarbeiter*innen, aktive sowie ehemalige Soldat*innen. In den vom namensgebenden »Hannibal« (es handelt sich dabei um den Bundeswehroffizier André Schmitt) koordinierten Chatgruppen wurde sich auf einen »Tag X« , den Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung und einen Umsturz, vorbereitet – unter anderem auf Massentötungen unliebsamer Politiker*innen.